Hütten im Corona-Jahr: eine durchwachsene Bilanz
12.11.2020, 11:00 Uhr
Zum Job der Hüttenwirtsleute gehören Kreativität, unkonventionelle Herangehensweisen und Spontanität. Heuer war von allem noch ein bisschen mehr gefragt. Besonders im Herbst.
Der Herbst ist traditionell eine beliebte Wandersaison. Für Alpenvereinshütten sind die Monate von September bis Oktober deswegen auch eine wichtige Zeit. Trotzdem blieben zuletzt viele Tische und Betten leer - insbesondere auf den Hütten in Österreich. Der Grund war neben dem anhaltend schlechten Wetter auch die Corona-Lage. Teile Österreichs, darunter Tirol, wurden vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft. Entsprechende Reiswarnungen durch das Auswärtige Amt waren die Folge.

Vorgezogene Hüttenschließungen
Wirtsleute von den Alpenvereinshütten in Österreich berichten deshalb, dass nahezu alle Übernachtungen storniert wurden. Tagesgäste kamen ebenfalls nicht in nennenswerter Zahl. Nach einem schwierigen Start im Frühjahr und einem turbulenten Sommer, endet die Saison für zahlreiche Hütten also unbefriedigend. Einige von ihnen schließen deshalb auch früher als ursprünglich geplant. Denn auch ohne Gäste fallen Fixkosten an. „Seit September haben wir praktisch kaum mehr Betrieb, über 95 Prozent der Buchungen wurden storniert“, sagt Raimund Pranger, Wirt der Erfurter Hütte in Tirol.
Foto: DAV Sektion Bremen/ Johann C. Faust